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Was ist Exuberanz?

Schaut man in den DUDEN, so erklärt dieser das Wort „Exuberanz“ mit den Begriffen „Üppigkeit, Überfluss, Überschwänglichkeit“. Der lateinische Ursprung geht auf den Begriff „Überfluss“ zurück und verweist darauf, dass dieser Begriff heute „veraltet“ sei.

Der Begriff „Exuberanz“ oder die Aussage „Du bist heute aber exuberant“ gehört tatsächlich noch nicht, bzw. nicht mehr zum allgemeinen Sprachgebrauch. Doch könnte sich dies bald ändern, denn exuberant zu sein meint einen Zustand, der in der persönlichen Entwicklung, bzw. in der Verhaltenspsychologie mehr als erstrebenswert sein kann: nämlich die Mischung aus sehr gut gelaunt, voller Tatendrang, bzw. ein Gemüt, welches andere Menschen mitreißt und motiviert.

Setzen Sie sich beispielsweise an einem Samstag Vormittag in ein Café in einer vollen Fußgängerzone und lassen Sie die Menschenmassen an ihnen vorüberziehen, so erkennen Sie vermutlich auch – wenn Sie Ihre Sinne fokussieren – dass viele Menschen in Deutschland eher die „German Angst“ (zu Deutsch etwa „typisch deutsche Zögerlichkeit“) in sich tragen, als die „German Überschwänglichkeit“.

Es kann also durchaus ein Ziel, bzw. eine Vision sein, unseren Mitmenschen in Deutschland wieder mehr „Überschwänglichkeit“ im Denken, Sprechen und auch im Verhalten zueinander und miteinander zu vermitteln.

Und doch: es gibt diese Momente, in denen wir alle meist exuberant sind, bzw. uns so fühlen: Wenn wir im Sport einen Sieg errungen haben. Wenn wir frisch verliebt sind. Wenn ein Arbeitskollege uns ein ehrliches Kompliment macht. Dann fühlen wir uns, als hätten wir Flügel, sind unschlagbar und hochgradig zuversichtlich gestimmt.

Kay Redfield Jamison, Professorin für Psychiatrie an der John Hopkins University School of Medicine in Baltimore hat den Begriff „exuberance“ erstmals in der internationalen Literatur erwähnt. Ihr zufolge können wir ohne Exuberanz nicht leben. Ihr verdanken wir sogar die Weiterentwicklung unserer Gattung. Denn ohne eine bestimmte Überschwänglichkeit würden wir Krisen des Lebens wesentlich schwieriger meistern. Erfahrungen der Überschwänglichkeit auf unserem inneren „Positivkonto“ retten uns regelrecht über die dunklen Stunden, welche unser inneres „Minuskonto“ befüllen.

Auch viele Erfindungen der Menschheit wurden vermutlich von exuberanten Menschen entwickelt, große und internationale Unternehmen müssen wohl von exuberanten Menschen angeführt worden sein, denn dieser überschwängliche und tatendurstige Zustand verblasst bei den meisten Menschen wieder recht schnell. Hätten sich ein Henry Ford (1883-1947, Pionier der Automobil- und Fließbandtechnik) oder ein Thomas Alva Edison (1847-1931, Pionier auf dem Gebiet der Elektrizität und Elektrotechnik) ihres glühenden Überschwangs für das, was sie jeweils in die Welt bringen wollten, abbringen lassen, wären wir heute um einige Annehmlichkeiten unseres Alltags ärmer.

Quellen:

- Duden

Dieser Beitrag als PDF:

German Überschwänglichkeit statt German Angst - Exuberanz - warum wir exuberante Menschen brauchen - Exuberanz - www.exuberanz.de.pdf
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Literatur zum Thema Exuberanz


Monographien:

Kay Redfield Jamison: Exuberance the passion for life. Alfred A. Knopf, New York 2004.

Zeitschriftenbeiträge:

Latkovic, Marija: Das mach ich jetzt einfach! Cosmopolitan Magazin Online, 23. Februar 2010. Link hier.

Nuber, Ursula: Sind wir nicht alle ein bisschen bluna?, in: Psychologie Heute, Heft 2 (Februar 2006), Beltz, Heidelberg 2006. 

Speck, Maria / Horsch, Evelyn: Exuberanz: Die Leidenschaft fürs Leben, in: Psychologie Heute, Heft 2 (Februar 2006), Beltz, Heidelberg 2006.

Internetbeiträge:

Die Glückskeulen, in: annabelle (8. Januar 2007). Link hier.

 

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